ZNODE 51 - eine gute Verbindung
von Jörg Linder
Mit einer Ausgabe Verspätung erscheint der versprochene Artikel über den "Besuch" in Helmut Jungkunz' Mailbox, der ZNODE 51. An dieser Stelle sei kurz der Begriff ZNODE erläutert: Mit Node wird eine Mailbox im Fido-Netz, eine Art Verbund von Hobby-Usern, bezeichnet. Das vorangestellte Z soll anzeigen, daß dort sowohl Software als auch Informationen zum Z-System zu finden sind.
Doch nun wollen wir unsere Datenreise starten. Zunächst benötigt man dazu drei Dinge: einen Computer, ein Modem und ein Terminalprogramm. Leider können wir mit unserem KC die Reise (noch) nicht antreten. Aber viele Mitglieder haben inzwischen neben dem KC auch einen der "Großen" zu stehen. Ein preiswertes Modem ist leicht angeschlossen und Terminalprogramme gibt es in der Shareware-Ecke genug (z. B. Telix, Telemate oder Terminate).
Hat man Installation und Konfiguration hinter sich gebracht, kann es auch schon losgehen. Folgende Parameter sollte man einstellen: 9600 Baud, 8 Zeichen, keine Parität, 1 Stoppbit, Terminalemulation TTY (Text). Die Rufnummer der ZNODE 51 lautet: (0 69) 9 61 45 75. Aufgrund der Gebührenreform der Telekom, sollte man sich erst nach 21 Uhr einwählen - oder wohnt jemand im Ortsbereich von München?
Konnte eine Verbindung erfolgreich hergestellt werden, sieht man zunächst folgendes auf dem Bildschirm:
FrontDoor 2.02; Noncommercial version
Press Escape twice for ProBoard
Wenn man diese Aufforderung befolgt und die Escape-Taste zweimal (twice) hintereinander betätigt, geht's auch schon richtig los...
ProBoard is being loaded.
ProBoard v2.01 Registered to ZNODS 51
Der nachfolgend abgebildete Eröffnungsbildschirm erscheint und man wird aufgefordert, seinen Namen einzugeben. Hier möchte ich gleich darauf hinweisen, daß keine Umlaute erlaubt sind, da diese Mailbox offen ist für alle Systeme. Es gilt sozusagen der kleinste gemeinsame Nenner.

Bild 1
Scanning user database...
Mal sehen obs Dich hier gibt...
Im Gegensatz zu vielen anderen Mailboxen ist ein sogenannter Gastzugang, bei dem man ohne Angabe eines Paßwortes "nur mal so schnuppern" kann, nicht möglich. Wählt man sich zum ersten Mal ein (der Name ist also noch nicht in der Datenbank erfaßt), dann muß man zusätzlich noch ein paar Angaben machen. Neben der Adresse wird auch nach dem verwendeten CP/M-Computer gefragt - Ehrensache, daß wir dort ein KC-Modell eintragen!
Ist man dem System schon bekannt, so muß man sein Paßwort eingeben:
Bitte Passwort eingeben: *****
Ich schau mal in Dein Postfach...
Wurde es korrekt eingegeben, so schaut die Mailbox gleich nach, ob seit dem letzten Besuch neue Nachrichten eingegangen sind. Ist dies der Fall, dann erscheint ein Bildschirm ähnlich diesem:

Bild 2
An dieser Stelle könnte man sich gleich die Nachricht(en) anzeigen lassen, doch später kann man das in den einzelnen Nachrichten-Bereichen (auch Bretter genannt) viel besser tun. Also gehen wir nur mit "W" weiter. Daraufhin erscheint das Hauptmenü.

Bild 3
Durch Eingabe von "F", "U" oder "M" kommt man in das entsprechende Untermenü. Die darunter angegebenen globalen Befehle gelten übrigens in allen Untermenüs. Wenn man also wieder hierhin zurückkehren möchte, braucht man nur ein "*" einzugeben. Darüber hinaus wird auch die noch verbleibende Zeit angezeigt, die man in der Box verbringen darf. An einem Tag kann man sich maximal 90 Minuten hier aufhalten.
Zunächst einmal wählen wir die Messages (Nachrichten), schließlich wollen wir ja wissen, was es neues gibt. Nach der Eingabe von "M" landet man in einem Nachrichten-Brett, das folgendermaßen aussieht:

Bild 4
Gibt man ein "W" ein, so kann man nicht nur das Nachrichten-Brett wechseln, sondern sich auch gleich einen Überblick verschaffen, welche es gibt.

Bild 5
Dieser Bildschirm ist allerdings nicht mehr ganz aktuell, denn inzwischen bezieht Helmut auch einige Newsgroups aus dem Internet. Selbstverständlich sind diese Nachrichten in englischer Sprache. Interessanter dürfte für uns hingegen vor allem das Brett des KC-Clubs sein.
Zu empfehlen sind aber auch CPM.GER, ZNODE Kommunikation und SCUG Messages. (alle übrigens in deutsch)
Wissensdurstige werden jedoch nahezu alle Bretter lesen wollen. Ist man dabei die ganze Zeit online wird es aber ganz schön teuer. Deshalb kann man mit einem Offline Reader die Nachrichten zu einem Paket packen lassen, welches man auf seinen heimischen Rechner herunterlädt. Dann kann man ganz in Ruhe offline lesen (read). Diese Technik ist aber mehr etwas für Fortgeschrittene. Wenn Interesse besteht, kann ich gern in den nächsten News dazu etwas schreiben.
Durch die Eingabe eines "L" kommt man zum Lesen der Nachrichten. Hat man ein paar Parameter angegeben, wie man's denn gern hätte, erscheint die erste Nachricht:

Bild 6
Jetzt reicht's aber mit den Nachrichten. Da war doch noch was... Genau! FILES, zu deutsch Dateien. Mal sehen, was es alles gibt. Wie wir uns erinnern, kommt man mit "*" zurück zum Hauptmenü. Dort kann dann mittels "F" zu den Dateibereichen gewechselt werden.

Bild 7
Auch von diesen Dateibereichen gibt es mehrere. (Hier ist z. B. die Nummer 10 zu sehen.) Ebenso wie bei den Nachrichten-Brettern kann man hier mit "W" zu anderen Bereichen wechseln bzw. sich einen Überblick verschaffen.

Bild 8
Dieses Angebot versetzt jeden CP/Mler in Erstaunen. Mal ehrlich, wer hätte gedacht, daß es eine derartige Menge Software gibt? Innerhalb eines Dateibereiches kann man sich auch alle enthaltenen Dateien auflisten lassen, diese markieren und anschließend herunterladen.

Bild 9
Wer sich nicht 90 Minuten lang in der Box "herumtreibt", um dann automatisch ausgeloggt zu werden, muß dies mit dem globalen Befehl"!" selbst erledigen. Auch wenn dieser Weg ein wenig länger dauert, als wenn man selbst mit dem Terminalprogramm auflegt, sollte man ihn unbedingt einhalten. Wird die Verbindung nämlich einfach so unterbrochen, kann es passieren, daß sich das Mailboxprogramm aufhängt und Helmut erst eine Menge Zeit und Arbeit investieren muß, um sie dem nächsten Anrufer zugänglich zu machen.

Bild 10
Nun steht der Abschied unmittelbar bevor, doch es gibt ein Wiedersehen!

Bild 11
Na, Lust bekommen, es selbst einmal mit der DFÜ zu versuchen? Es ist wirklich nicht schwer und vor allem macht es Spaß. Eine Warnung muß ich allerdings noch aussprechen: Es besteht absolute Suchtgefahr, was natürlich die Telekom freut! Ich würde mich auch freuen, wenn ihr mir mal eine Nachricht hinterlaßt.
Man liest sich also in der ZNODE 51!
Jörg Linder
(Vielen Dank an Helmut Jungkunz für die Bereitstellung eines derart wunderbaren Mediums und für seine hingebungsvolle Arbeit.)